Ihr Partner wird von Fremden angeflirtet?
Kennen Sie das? Sie gehen mit Ihrem Partner, Ihrer Partnerin ins Restaurant und sofort stehen Sie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit? Am Nebentisch wird gepfiffen und geschnalzt, man stößt sich an und macht Bemerkungen, wie hübsch Ihre Begleitung ist und jeder versucht sie auf sich aufmerksam zu machen?
Sie glauben ich übertreibe? Sie glauben ich date Brad Pitt? Weit gefehlt, meine Begleitung ist rothaarig, hat eine starke Persönlichkeit, unglaublich viel Charme, flirtet und ist sich seiner Präsenz absolut bewusst:
ja, und ist ein Hund!
Und dieser Hund soll im Restaurant still und fein neben dem Tisch liegen und sich um nichts kümmern, unauffällig sein, nicht betteln, ein angenehmer Begleiter. So stelle ich mir das zumindest vor. Der Rest der Restaurantbesucher anscheinend nicht. Es wird geschnalzt, gepfiffen und gepiepst (jaaa, gepiepst), angesprochen und angefasst.
Meinen Hund bringt das in eine unglaubliche Not, denn er weiß, ich erwarte von ihm, dass er liegen bleibt, ruhig und gelassen das Pfeifen und Schnalzen erträgt und ignoriert. Selbst die Dame am Nebentisch, die schon mit Ihrem Essensrest winkt, die soll er ignorieren. Er kämpft gegen sich… und manchmal verliert er. Dann muss ich ihn zurückordern, das gefällt weder mir noch ihm. Den Leuten am Nebentisch auch nicht: „Ach lassen Sie ihn doch, der liegt doch da so lieb“. Ja, der liegt da so lieb, weil wir das geübt haben und weil er ständig diesen ganzen Versuchungen widerstehen muss, allen Leuten zum Trotz, die es ihm SO schwer machen. Jeder mag einen gut erzogenen Hund aber wenn man durch solche Aktionen immer wieder die gute Erziehung und das gute Benehmen meines Hundes zu untergraben sucht, dann bitte ich eines zu bedenken:
Die Alternative ist, dass der Hund wie ein geölter Blitz ins Restaurant stürmt, Ihnen halb auf den Schoß springt, ungefragt Ihr auf dem Teller verbliebenes Essen frisst, danach genüsslich rülpst und sich aufmacht, den Nebentisch genauso zu beglücken. Bedenken Sie die Alternative, wenn Sie das nächste Mal versuchen, einen Hund der brav irgendwo abliegt, auf sich aufmerksam zu machen.
Ja, ich kann verstehen, dass Ihnen meine Begleitung gefällt. Aber mir gefällt vielleicht auch der nette Mann an Ihrem Tisch, deswegen gehe ich nicht zu ihm hin, tatsche ihn an, erzähle ihm was für ein Feiner er denn ist, ja so ein Feiner. Nein, ich beherrsche mich.
Bitte, beherrschen Sie sich doch auch.
Vielen Dank!
Dieser Text entstammt mit freundlicher Genehmigung der webseite www.trickschule.de